Viez bald flüssiges Kulturerbe
Trier ohne Viez wäre wohl ähnlich unvorstellbar wie Trier ohne Porta: Um die herausgehobene Bedeutung des Apfelweins für die Region zu verdeutlichen, möchte die Trierer Viezbruderschaft das Getränk in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Unesco aufnehmen lassen. Darin sind lebendige kulturelle Traditionen aus ganz Deutschland verzeichnet. Den entsprechenden Antrag übergab Hanspitt Weiler, Präsident der Viezbruderschaft, vergangene Woche an Dr. Andrea Stockhammer vom rheinland-pfälzischen Innenministerium.
Der regionaltypische Viez geht auf eine jahrhundertalte Tradition zurück und ist eng mit der Erhaltung von Streuobstwiesen und der Obstproduktion verbunden.
Unterstützt wird der Antrag von der Stadt Trier, weswegen auch OB Wolfram Leibe und Kulturdezernent Markus Nöhl in die Beletage des Palais Walderdorff kamen. Beide betonten die große regionale und identitätsstiftende Bedeutung des Viezes für die Region Trier.
Das sehen noch viele andere Menschen so: Laut Hanspitt Weiler unterstützen bereits über 1300 Personen eine entsprechende Petition, die Viez zum Kulturerbe machen soll. Weiler betonte, dass Viez produzieren und Viez trinken für viele Menschen zur regionalen Identität gehöre. Das Getränk verbinde viele Menschen aus der ganzen Region Trier. Wie Stockhammer erläuterte, wird sich nun ein Expertengremium mit den eingereichten Anträgen befassen. Die Entscheidung, ob das Getränk künftig als Kulturerbe gilt, wird im März 2023 fallen.
Bild: Der Präsident der Trierer Viezbruderschaft, Hanspitt Weiler, hat den Antrag an Dr. Andrea Stockhammer überreicht. OB Wolfram Leibe und Beigeordneter Markus Nöhl unterstützen das Vorhaben (v. l.).
Quelle: Rathaus Zeitung (PDF)