Offizieller Startschuss für Waldkita in Bingen
Naturnahe Pädagogik wird gut angenommen
Die ersten Eingewöhnungsphasen sind vorbei und der Waldkindergarten auf dem Rochusberg nimmt nun so richtig Fahrt auf – genau der richtige Zeitpunkt, um die pädagogische Einrichtung auf der Open-Air-Wiese nun auch offiziell einzuweihen.
„Der Rochusberg bietet die perfekte Kulisse für den Wald- und Naturkindergarten“, betonte der zuständige Dezernent Sebastian Hamann am Mittwochabend und lud die Gäste ein, sich selbst einen Eindruck von der Vielfalt dieses naturnahen Raums mit all seinen pädagogischen Möglichkeiten zu machen.
Das Miteinander mitten in der Natur ist das Markenzeichen der Waldkita, die inzwischen von 16 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren an fünf Tagen in der Woche besucht wird. Selbstverständlich gibt es zwar das wetterfeste Tipi mit Feuerstelle (und demnächst wird noch ein kleines Holzhaus gebaut), aber der Fokus liegt ja unter freiem Himmel. Durch Erleben und Entdecken, nicht nur im direkten Umfeld der Wiese, sondern auf dem gesamten Rochusberg mit seinen Feldern, Wäldern und Weinbergen lernen die Kinder hier die unterschiedlichen Ökosysteme von Grunde auf kennen, lernen den Respekt für die Umwelt und können der Phantasie mit den verschiedensten Materialen – aber ohne vorgefertigtes Spielzeug – freien Lauf lassen.
Dabei orientiert sich die Waldkita jedoch auch am rheinland-pfälzischen Bildungs- und Erziehungsplan und richtet sich in ihrer pädagogischen Ausrichtung am Entwicklungsstand und den Bedürfnissen der anvertrauten Kinder.
Bis zu 20 Kinder können in der Gruppe aufgenommen werden, die Anmeldeliste ist derzeit voll. „Dennoch freuen wir uns für die künftige Planung weiterhin über Interessensbekundungen“, so Hamann. Die Kita-Zeiten sind von 07.30 bis 14.30 Uhr, zur Mittagszeit wird gemeinsam das von zuhause mitgebrachte Lunchpaket verzehrt.
Kita-Leiterin Jessica Woell blickt auf eine achtjährige Erfahrung in einem Kölner Waldkindergarten zurück, zusätzlich hat sie eine Ausbildung zur Waldführerin absolviert. Das Team ergänzen die pädagogischen Fachkräfte Astrid Muche, Phil Lief sowie der Auszubildende Marc Robin Altenhofen – und Therapiehund Manfred. „Unsere Kinder lernen während ihrer Kindergartenzeit, dass der Wald ein riesengroßes, wundervolles Ökosystem ist, in dem tausende Pflanzen und Lebewesen zu Hause sind. Jeder Grashalm, jeder Baum, jeder Vogel, jede Ausscheidung und jeder Pilz gehören zu diesem Ökosystem dazu und alles hat seine spannende Aufgabe und Wirkung. Auch wir Menschen!“, erklärt Jessica Woell.
Der Hauptunterschied zum Regelkindergarten liegt darin, durch ganzheitliche
Naturerfahrungen Bildungsmöglichkeiten zu vermitteln. In unmittelbarer Begegnung mit der Natur fördert der Wald- und Naturkindergarten auf einzigartig nachhaltige Weise die Entwicklung der Kinder. „Kita-Hund Manfred kommt bei den Kindern besonders gut an“, so Jessica Woell. „Er baut Brücken und schafft Vertrauen“. Damit ist die tiergestützte Pädagogik ein besonderer Bestandteil des pädagogischen Angebots.
Aktuelle Informationen aus Bingen am Rhein finden Sie unter www.bingen.de.
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