Amtliche Meldung

„Fließende Identitäten“ – beeindruckende deutsch-japanische Klänge in der Stadthalle Boppard

Musiker
Akihito Obama (Shakuhachi), Miao Yu Hung-Luginbühl (Violine), Yasuhito Watanabe (Klavier), Michael Michitaro Luginbühl (Violoncello). Foto: (c) FOTO-VIDEO Ralf Peters

Seit fast 60 Jahren verbindet die Städte Boppard und Ome bei Tokio eine intensive Städtepartnerschaft.

Neben jährlichem Jugendaustausch und weiteren gegenseitigen Besuchen sind zahlreiche enge und langjährige Freundschaften und Kontakte zwischen den Bürger:innen in Ome und Boppard entstanden.

Immer wieder kommt es zu Verbindungen auf sozialer, sportlicher, musikalischer und kultureller Ebene.

Akihito Obama
Akihito Obama (Shakuhachi). Foto: (c) FOTO-VIDEO Ralf Peters

Am 19. März 2022 wurde ein ganz besonderes musikalisches Highlight in der Stadthalle Boppard verwirklicht.

Nachdem coronabedingt die ursprünglich geplante große Reise aus Boppard zu den Olympischen Spielen 2020 und auch 2021 nicht stattfinden konnte und der Jugendaustausch sowie alle anderen privaten Kontakte nicht möglich waren, war dies die erste große Veranstaltung nach über 2 Jahren.

Klassik-Freunde und Japan-Interessierte erlebten in der sehr gut besuchten Stadthalle Boppard ein ganz besonderes Konzert mit dem Titel „Fließende Identitäten“ – Japanische Musik für Shakuhachi im Dialog mit Mendelssohn und Werken von Walter Luginbühl.

Ein Kammerorchester mit Klavier, Violine und Cello um den renommierten Cellisten Michael Michitaro Luginbühl (u.a. Wiener Symphoniker) bot gemeinsam mit dem international bekannten Flötisten Akihito Obama deutsche Klassik im Zusammenspiel mit der traditionellen japanischen Bambusflöte „Shakuhachi“.

Ein ganz neues, spannendes Projekt für die erstklassige junge Violistin Miao Yu Hung-Luginbühl und die drei weiteren ausgezeichneten Musiker des Ensembles.

Auf beeindruckende Weise gelang es den Künstlern die so unterschiedlichen Klangwelten der deutschen Klassik und die „Shakuhachi“ miteinander zu verbinden.
Dank
Von links: Beigeordnete Margit Gronen, Yukiko Lüginbühl (Konzertorganisation), Walter Luginbühl (Komponist), Mariko Yano (Vizekonsulin). Foto: (c) FOTO-VIDEO Ralf Peters

Margit Gronen eröffnete den Konzertabend souverän und charmant in Vertretung des Bürgermeisters, Jörg Haseneier, als Beigeordnete der Stadt Boppard und als Vorstandsmitglied des Freundeskreises Ome-Boppard e.V.

Sie fand in ihrer Begrüßung sehr schöne Worte:
„Musik verbindet Welten – verbindet den Rhein mit dem Tama-Fluss.
Musik verbindet vor allem aber auch die Menschen – hier und dort.
Musik gibt Hoffnung – gerade in schwierigen Zeiten.
Musik rührt uns an und erfreut das Herz.“

Als Ehrengast richtete die Vizekonsulin, Frau Mariko Yano, Grußworte an die Gäste.
Die Intensivierung der deutsch-japanischen Freundschaft liege ihr neben den diplomatischen Aufgaben besonders am Herzen.

Zwischen dem Japanischen Generalkonsulat in Frankfurt, der Stadt Boppard und dem Freundeskreis Ome-Boppard e.V. besteht seit vielen Jahren eine besondere Verbundenheit und allen ist die Förderung des interkulturellen Austauschs sehr wichtig.

Auch der Bürgermeister der Partnerstadt Ome, Keiichi Hamanaka, ließ es sich nicht nehmen, per Videobotschaft ein Grußwort zu senden.
Außerdem hatten der Vorsitzende des Freundeskreises Ome-Boppard, Alfred Roos, der sich derzeit beruflich in Japan aufhält, und Yoshiko Yoshinaga, die dortige Freundeskreis-Vorsitzende, Grußworte per Video übermittelt.

Das Programmheft kündigte eine Gratwanderung der Musiker zwischen zwei Welten des Empfindens an. Akihito Obama hat diesen Weg schon viele Jahre zum Ziel seines Schaffens gemacht. Er musiziert weltweit mit Musikern aus verschiedenen Musiktraditionen.

Gibt es bei aller Verschiedenheit Gemeinsamkeiten zwischen deutscher und japanischer Kultur? Gibt es Bereiche, die sie miteinander verbinden?
Die Violistin Miao Yu Hung-Luginbühl, der Cellist Michael Michitaro Luginbühl und der Pianist Yasuhito Watanabe suchten gemeinsam mit dem Flötisten Akihito Obama nach Antworten.
Den Künstlern gelang es, mit einer beeindruckenden Darbietung die Gäste in eine andere Welt zu entführen.

Die Landschaft und der Rhein rund um den Loreleyfelsen, ein Inbegriff der deutschen Kultur, inspirierten den Projektleiter und Komponisten Walter Luginbühl zu einer anlässlich der Tournee uraufgeführten Komposition der Loreley-Paraphrase Op. 13, in der die deutschen Klassik-Töne auf beeindruckende Weise mit den Tönen der japanischen Bambusflöte zusammenfließen.

Sichtlich gerührt und überglücklich zeigte sich der Komponist nach der Aufführung des Stückes in Boppard – ganz in der Nähe der Loreley.
Die Tournee hatte das Musikensemble vor drei Tagen in Baden in der Schweiz begonnen. Es folgten Auftritte im schweizerischen Aarau und im Goethehaus in Frankfurt. Der letzte Konzertabend fand im Siebold-Museum in Würzburg statt.
„Von daher sind wir schon ein bisschen stolz, dass wir heute Abend hier in unserem beschaulichen Städtchen Boppard dieses Konzert erleben durften“, freute sich Margit Gronen in ihren Dankesworten.

Ein außergewöhnlicher Konzertabend endete äusserst erfolgreich mit Standing Ovations in der Stadthalle Boppard.
Ein wunderbares Zeichen der Völkerverständigung und ein gelungenes Projekt der Städtepartnerschaft zwischen Ome und Boppard.

Die Stadtverwaltung in Ome und der dortige Freundeskreis erhalten einen Videomitschnitt des Konzertes. Kulturinteressierte in der japanischen Partnerstadt können das beeindruckende Konzert als Video erleben.

Gruppenfoto
Große Freude bei allen Beteiligten am Ende des gelungenen Konzertes (Musiker, Beigeordnete Margit Gronen, Vizekonsulin Mariko Yano und Partner, Komponist Walter Luginbühl, Martina Weirich, Stadtverwaltung). Foto: (c) FOTO-VIDEO Ralf Peters
Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.